Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Sonntag, 9. September 2018

Das ProstSchG fördert den Menschenhandel...

Auch wenn das ProstSchG2017 ja Prostituierte maßgeblich schützen möchte. Aber das ist Unsinn, denn bei diesem Gesetz geht es keinesfalls um Schutz für Prostituierte, sondern um Millionensteuergelder, die auf diese Weise eingezogen werden sollen. Das ist alles.

Machen wir den Realitätscheck ist das Gegenteil von dem, was dem gemeinen Volk mit diesem Gesetz weisgemacht werden soll, Fakt.


Der Menschenhandel und das Schleusertum, was in erster Linie Prostituierte aus Osteuropa betrifft, wird gefördert. Ein Teil, der wenigen deutschen Prostituierten, die wirklich selbständig und selbstorgansiert arbeitet, wird aus dem System rausgedrückt. Einzug in die Prostitution erhalten dadurch immer mehr ausländische, vor allem osteuropäische Frauen in die "Puffs". Dies sind meine persönlichen Beobachtungen.


Ich bin in einem Haus, in dem Prostituierte legal arbeiten dürfen, die keinen einzigen (und damit meine ich keinen einzigen) Satz in deutscher Sprache verstehen und die ebenso keinen einzigen deutschen Satz sprechen können. Gar nichts. Man nehme mich bitte beim Wort.

Dementsprechend auch vollkommen klar ist, dass sie niemals selbständig und alleine nach Deutschland ins Bordell oder an welche Arbeitsstätte auch immer, gelangt sein können.


Diese Frauen werden von Begleitern, die sich in kleinen Grüppchen organisieren, ins Haus gebracht und wieder weggeschafft. Dabei variieren die Prostituierten und die Zuhälter. So'n bischen wie beim Rudelbums quasi. Oder es wird sonntags morgens von ein, zwei, drei Zuhältern, die gemeinsam kommen, eine Prostituierte (oder zwei Prostituierte) abgeholt, während die nächste aus dem Auto ausgeladen und ins Appartement gesetzt wird, etc. Die sind also untereinander organisiert.

Alle diese Frauen haben mindestens einen Zuhälter, der sich auch 24/7 bei ihnen aufhält und im Haus übernachtet.

Interessiert das Ordnungsamt bei Kontrollen nicht.

Maximal nehmen sie dessen Personalien gleich mit auf, was aber den bulgarischen oder rumänischen Herrn nicht weiter tangieren dürfte, der sich lediglich als Tourist in Deutschland aufhält...

Die Prostituierte benötigt lediglich die staatliche Registrierung ("Hurenausweis"), die aber ohne weiteres auch problemlos von Frauen zu bekommen ist, die kein Wort Deutsch sprechen und in männlicher Begleitung bei der Behörde erscheinen. Es ist ja ohnehin ein Beistand, bzw. eine Begleitung erlaubt, und wie ich aus erster Quelle weiß, gibt es auf manchen Ämtern sogar Dolmetscher.

Früher oder später wird es imho in Deutschland quasi nur noch ausländische Prostituierte geben, wovon ein sehr großer Teil durch Schleusertum (Menschenhandel) ins Land kommt. 

Womit ich nicht sagen möchte, dass jede ausländische Prostituierte dem Menschenhandel unterliegt. Aber realistisch betrachtet doch ein immens großer Anteil.


Prostituierte mit deutscher Nationaltiät und Wohnsitz in Deutschland, die etwas zu verlieren haben (und sich dementsprechend nicht bei der Behörde als Prostitituierte regsotrieren lassen können/wollen), werden in die Illegalität und von den offiziellen Arbeitsstätten für Prostituierte vertrieben.

Mir geht es mit diesem Blog darum, dass ja durch das ProstSchG angeblich Menschenhandel und Zwangsprostitution unterbunden werden sollen. Und dies ist einfach nur eine riesengroße Farce...


Gruß,
Aline


Gastbeitrag von Aline


4 Kommentare:

  1. Ich halte die neue Gesetzesregelung auch für totalen Unfug und am erklärten Ziel vorbei. Aber es ist in keinster Weise nachvollziehbar, warum es dich in die Illegalität drängt... Nach der Registrierung läuft ja kein Beamter herum und "petzt" es Nachbarn und Familie. Die Registrierung verkommt eher zur Aktenleiche.
    Was ich an dieser Handhabung schlimmer finde, ist, dass Sexarbeit stigmatisiert wird. Aber es wird niemand in die Illegalität gedrängt...

    AntwortenLöschen
  2. Selbstverständlich gibt es Prostituierte, die durch das sogenannte ProstSchG2017 in die Illegalität gedrängt werden, auch wenn es, wie Du schreibst, für Dich nicht nachvollziehbar ist.

    Das wird nicht das Gros der Prostituierten sein, macht es aber für diejenigen, die es (be)trifft, nicht besser dadurch.

    Ich bin eine davon, sonst hätte ich gar nicht die Motivation gehabt, in diesem Blog etwas als Co-Autorin darüber zu bloggen.

    Die registrierten Frauen werden sich in Computern wiederfinden, wo denen sie nicht mal wissen, dass diese existieren.

    Natürlich kann man sich wieder abmelden und nach einem halben Jahr Akteneinsicht verlangen, um zu sehen, ob der Eintrag wirklich gelöscht wurde, und notfalls gerichtlich dagegen vorgehen. Wenn man sich das finanziell leisten kann. Aber staatliche Computer sind nun mal netzwerkartig miteinander verbunden. Wenn die Akteneinsicht sauber scheint, bedeutet das nicht, dass entsprechende Einträge nicht noch in ganz anderen Computern zu finden und quasi für die Ewigkeit gespeichert sind. Nicht anders als im Internet bei gelöschten Einträgen, die Caches bleiben trotzdem erhalten, um es vereinfacht auszudrücken.

    Mal ganz davon abgesehen, dass ggfs auch entsprechende Einträge zu aktiven Anschaffzeiten, also wenn man sich (noch) nicht als Prostituierte abgemeldet hat, in Computern auftauchen können, in denen man sich das nicht wünscht. Werde ich einen Post zu bloggen, ist einer Bekannten von mir vor Kurzem passiert.

    Nicht umsonst raten kompetente Menschen in entsprechenden Positionen ab, sich in Deutschland als Prostituierte registrieren zu lassen. Natürlich wollen die nicht, dass jemand illegal arbeitet, das ist sicherlich nicht damit gemeint.

    Dem Gros der Prostituierten mag das alles egal sein, aber eben nicht allen. Und wenn die trotzdem weiter anschaffen, befinden die sich eben in der Illegalität.

    Also, bitte keine Unwahrheiten behaupten, dass niemand in die Illegaltiät gedrängt wird.

    Gruß,
    Aline

    AntwortenLöschen
  3. Ach ja, wollte ich noch hinzufügen, hatte ich vergessen... um ein paar kleine, vollkommen unwichtige Beamte vom Ordnungsamt, die letztendlich nichts anderes tun können als Geldsbußen zu verhängen, geht es doch gar nicht, und auch nicht darüber, dass Nachbarn und Familie erfahren könnten, dass jemand der Prostitution nachgeht. Wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut, geht das doch noch in andere Dimeensionen. Und da muß jede abwägen und wissen, ob sie das für sich riskieren will. Wie gesagt, die Gründe mögen individuell sein.

    Und ja, natürlich ist Prostitution stigmatisiert. Wie kann es nicht stigmatisiert sein, wenn Frauen im 21. Jahrhundert für Geld ihre Beine breit machen für wildfremde Kerle? Ist normal, dass so was stigmatisiert ist.

    Gruß,
    Aline

    AntwortenLöschen
  4. Nun, natürlich wird niemand in die Illegalität gedrängt. Außer, er - in dem Falle eher sie- will in die Illegalität. Die Angst, in irgendwelchen miteinander vernetzten IT-Clouds zu landen, halte ich da nur für einen mehr oder minder vorgeschobenen Grund. Das Schöne an aufgepumpter Bürokratie ist, das sie bürokratisch ist.

    Ohne Anträge, Auskunftsersuchen und juristisch wasserdichte Beschlüsse geht auch zwischen Behörden nichts. Wer mal mit dem Finanzamt zu tun hatte, und sich selbst um Unterlagen anderer Behörden kümmern musste, kann das nachvollziehen.

    Und ja, natürlich besteht immer auch die geringe Chance, das gespeicherte Daten missbraucht werden. Dafür lesen aber immer noch zuviele Menschen die BILD, als das sich solche "Zeitungen" nicht um solche Storys reißen würden. Da ist der Job schneller weg, als man gucken kann.

    AntwortenLöschen