Diesen Blogpost habe ich
offline vorgeschrieben, am Ostermontag, während ich gelangweilt in
diesem Loch saß... hatte nichts Besseres zu tun lol und dachte,
kann Euch mal veranschaulichen, mit welcher Selbstverständlichkeit
allerorts versucht wird, den letzten Groschen aus uns Huren
rauszupressen... (ein hervorragendes Beispiel ist dieses Zimmer, in
dem wir drei, Kollega & ich, momentan hausen, das einfach nur
eine absolute Zumutung ist...).
Wobei ich es wirklich
unfaßbar und hochgradig skandalös finde, dass sogar der Staat (!)
hier den Zuhälter macht!!! PROSTITUTION ist KEIN „Job“! und KEIN
„normaler Broterwerb“!! PROSTITUTION ist und bleibt PROSTITUTION
und nichts anderes!!! Und auch wenn es inzwischen schon Steuernummern
für Prostituierte gibt, macht es das KEIN STÜCK BESSER! Es bleibt
Prostitution und ist ein Alptraum für HUNDERTTAUSENDE FRAUEN allein
in Deutschland, die in selbiger tätig sind... (und auch für einige
prostituierte Männer und Trans natürlich, auch wenn die prozentual
kaum ins Gewicht fallen, gibt es sie natürlich auch). Es ist eine
(vermeintliche) NOTLÖSUNG, die aber in den seltensten Fällen wirklich eine „Lösung“ für irgendwas ist, sondern für ganz viele Prostituierte zu einer
sehr bösen Falle wird... der Einstieg oft schnell und einfach. Der
Exit oft zugenagelt und zubetoniert, kaum zu druchdringen. Der
Zustand „Prostitution“ oft die Hölle...
Jeder, der irgendwie mit
uns zu tun hat, tut dies nur,
um uns so weit wie möglich auszubeuten. Gleich, ob es die
Betreiber oder Vermieter sind, die Anzeigenagenturen, das
Finanzamt... (eigentlich müßten unsere Fot*en vergoldet sein!).
(Die Freier sowieso.
Nicht alle, aber die mit Abstand allermeisten. In jedem Fall die
Billigheimer, die ohne Gummi-Ficker (respektive die, die sämtliche
Sexualpraktiken ohne Gummi wollen) und die sogenannten „Girlfriend
Sex“-Liebeskasper (das sind die, die die Alte daheim nicht (mehr)
ranläßt und/oder die privat keine Freundin abbekommen, die ihnen
den gewünschten Sex bietet...bei denen kommt mir genauso die Kotze
hoch) Aber um die Freier geht’s jetzt mal nicht...).
Spontan fallen mir,
während ich das gerad' schreibe, zwei Sprüche ein, die ich in den
letzten Tagen gehört habe, von einem Vermieter und von einer
Mitarbeiterin beim Finanzamt, die mich in kurzer Zeit in der letzten
Wohnung gleich zwei Mal aufgesucht hatte...
Hatte eine Terminwohnung
reservieren lassen, und der Vermieter wollte sich offenbar auf diese
Weise noch mal versichern, dass ich auch wirklich anreise. Der
Spruch, der dies untermauern sollte, war jedoch etwas unglücklich
gewählt... O.o (zeigt aber die Realität auf). Der meinte nämlich,
dass die Terminwohnung (auch 450 EUR pro Woche, dieser Mietpreis ist
quasi Mindeststandardpreis allerorts) „derzeit sein
einziges Einkommen sei...“
Weiß
man Bescheid, oder? Auf gut Deutsch gesagt, halten wir mit unseren
Fot*zen ganze Familien am Fressen, die nicht unsere eigenen sind,
durch die horrenden Unkosten, die wir aufbringen müssen, um
überhaupt mal erst die Beine breit machen
zu dürfen,
bevor wir selbst etwas für uns verdienen können durch die
Prostitution...!
Nun gut, aber ich muß
dabei sagen, ich habe schon von diesem Vermieter gemietet, und der
ist noch einer von den „netten“ und „guten“... die zumindest
vernünftige, gute Wohnungen zu diesem Wochenmietpreis vermieten. Man
kann sich in seinen Wohnungen zumindest wohlfühlen, sie sind sauber
und er hat auch zumindest ein kleines bischen was investiert, es sind
keine Bruchbuden und es fehlt dort an nichts.
Wiederum sollte man das
eigentlich auch für so viel Geld erwarten dürfen, denn wenn man
einen Monat lang durcharbeitet, zahlt man allein 1800 Euro Miete, und
dafür kann man ja schon ne kleine Villa auf den Balearen mieten...
Dennoch macht so ein
Spruch natürlich nachdenklich... vor allem, weil er die Realität
auf den Punkt bringt. Wir Nutten sind die Melkkühe für alle. Für
alle, die keinen Bock haben, ihren Körper selbst hinzuhalten und
sich das reinzuziehen, was wir uns in der Prostitution täglich geben
müssen...
Dann
hatte ich mich mit der Mitarbeiterin vom Finanzamt unterhalten, die
wirklich äußerst unangenehm war. Die schlug in kurzer Zeit gleich
zwei Mal bei mir auf. Und nervte wirklich... unangenehmer Tonfall,
tendenziell pampig, obwohl ich auch zu den FA-Leuten immer freundlich
bin und sämtliche Unterlagen habe, die die sehen möchten. Diese
blöde Kuh (t'schuldigung an alle vierbeinigen Kühe, das sind
wundervolle, intelligente, empathische Tiere, die ich wirklich sehr
mag!) versuchte um's Verrecken Bargeld aus mir rauszupressen! Auf
eine wirklich impertinente Weise... hat sie aber nicht von mir
bekommen! Hatte ich ja auch wirklich nicht. Das war in der Wohnung,
aus der ich sogar mit Mietschulden raus bin... sicherlich nicht,
weil ich so viel Geld verdient habe LOL... O.o :-/
Dieses
blöde Weib drohte mir dann sogar noch damit, dass sie jede Woche
kommen würde... es gibt Terminwohnungen, da kommt das Finanzamt
obligat wöchentlich, meist sogar immer am selben Wochentag. Die
drehen wöchentlich immer die selbe Runde durch die
Hostessenwohnungen, weil da eigentlich wöchentlich wechselnde Frauen
drin sind. Aber an dieser Terminadresse nicht, und diese Ansage war
eindeutig als Drohung gemeint, mir das Leben zur Hölle machen zu
wollen durch regelmäßige staatliche Repressalien! (das finde ich
unfaßbar, vielleicht täte diese blöde Sa* mal besser dran, nach
Schwarzarbeitern, in welchem Ressort auch immer, zu suchen!).
Habe
der Dame, die wohl mit ihrem Azubi auf der Matte stand, bzw. in
meiner Wohnung, dann auch freundlich mal ein paar Takte gesagt, wie
so die Realität in der Prostitution ausschaut heutzutage, und dass
die Nutten schon lange keine goldenen Kühe mehr sind, die täglich
hunderte Euronen verdienen. Und dass das Geld, das wir verdienen,
wirklich kein leicht verdientes ist und wir sehr, sehr viel und vor
allem sehr lange dafür arbeiten müssen, und das in der Regel unter
widrigsten Umständen und größten persönlichen Entbehrungen, die
bei Weitem nicht mit denen einer soliden Arbeit zu vergleichen
sind... und selbst dabei oftmals nur mit ach und krach die
Unkosten reinbekommen und mit Glück ein paar „Pißmark“
reinkommen (Pißmark = im Hurenjargon die paar Euronen, die einen
täglich irgendwie am Leben halten, damit man nicht hungern muss...).
Denn
das ist ja nun mal die Wahrheit. Nicht meine Wahrheit, sondern die
Wahrheit, die die mit großem Abstand allermeisten
Prostituierten betrifft.
Man
bedenke, wer die „meisten Prostituierten“ in
Deutschland sind, wo und unter welchen Umständen sie arbeiten...
(das sind NICHT die max. 1% (pseudo) „freiwilligen“
Huren, ProstitutionsbefürworterInnen, die anschaffen total toll
und supi und „hach so geil und selbstbestimmt“
finden und die total drauf stehen sich auf widerlichste Weise
von wildfremden Typen rannehmen zu lassen (das meine Lieben, ist
DIE REALITÄT oder glaubt ernsthaft noch jemand, das sind alles
einsame Männer, die daheim von der Ehefrau oder Freundin nicht
genügend liebgehabt werden und die eigentlich bloß bischen reden
wollen und etwas Zärtlichkeit brauchen? Hahahaha... :D), und
unter die sich per se etliche BetreiberInnen gemischt haben, die
(auch) anschaffen lassen und die sowieso gut Lachen haben, diese paar
Freaks sind eine absolut verschwindende Minderheit! Und über deren
Geistes- bzw. psychischen Zustand kann man geteilter Meinung sein...
meine persönliche Meinung zu diesen Personen kennt Ihr, aber das ist
eben meine rein persönliche Meinung).
Klar,
habe ich das nicht ausschweifend geäußert, nur in kurzer
knapper Zusammenfassung, ohne ins Detail zu gehen und auf
mich selbst bezogen, zumal ich die Dame :) ja auch schnell wieder
loswerden wollte...
Am
Ende stand sie da, und faßte zusammen, klang überaus ironisch
und herablassend aus ihrem Munde, und es machte deutlich,
dass sie offenbar der Auffassung war, dass Nutten 'nen total
„lockeren, spaßigen“ „Job“ haben und nen Arsch voll
Kohle gechillt neben dem Glotzen von Unterschichten-TV-Serien und dem
Nägellackieren verdienen,:
„Dann sind Sie
also der Meinung, dass das der allerschlimmste Job ist, den man
machen kann!?“
Dass die Dame bei dieser Äußerung nicht noch hämisch
gelacht hat, war wirklich alles. Das kam richtig impertinent rüber
und ich wäre der Fut am liebsten mit dem nackten Arsch ins Gesicht
gesprungen... man hat vollkommen gemerkt, wie weltfremd diese Frau
ist und dass sie absolut keine Ahnung von dem Metier hat, in dem sie
sich, bewegt... dass sie absolut keinen Schimmer, nicht den
Hauch einer Ahnung hat, wie es in der Prostitution
wirklich aussieht. Denn sonst hätte sie einen dermaßen provokanten,
billigen Spruch niemals gebracht.
Dass
sie nicht noch gefragt hat, weshalb ich diesen „Job“ denn
überhaupt mache, wenn er so furchtbar ist, war gerad noch alles,
ehrlich...hätte kotzen können.
Naja, aber
eigentlich wollte ich Euch von etwas ganz anderem berichten, nämlich
von diesem Loch, in dem ich hier gelandet bin... das war mein
eigentliches Thema. Mit welcher schamlosen Gier sich allerorts an
uns, unseren Portemonnaies, unserer hart erfi**ten Kohle bedient
wird. Aber da paßt das, was ich vorher (wieder mal etwas
ausschweifend :) ) geschrieben habe, eben auch dazu... UND den Blogpost zu dieser Kaschemme habe ich indes ja auch bereits gepostet;)
Andrea