Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Freitag, 21. April 2017

Die Gier, die Huren abzuzocken...

Diesen Blogpost habe ich offline vorgeschrieben, am Ostermontag, während ich gelangweilt in diesem Loch saß... hatte nichts Besseres zu tun lol und dachte, kann Euch mal veranschaulichen, mit welcher Selbstverständlichkeit allerorts versucht wird, den letzten Groschen aus uns Huren rauszupressen... (ein hervorragendes Beispiel ist dieses Zimmer, in dem wir drei, Kollega & ich, momentan hausen, das einfach nur eine absolute Zumutung ist...).

Wobei ich es wirklich unfaßbar und hochgradig skandalös finde, dass sogar der Staat (!) hier den Zuhälter macht!!! PROSTITUTION ist KEIN „Job“! und KEIN „normaler Broterwerb“!! PROSTITUTION ist und bleibt PROSTITUTION und nichts anderes!!! Und auch wenn es inzwischen schon Steuernummern für Prostituierte gibt, macht es das KEIN STÜCK BESSER! Es bleibt Prostitution und ist ein Alptraum für HUNDERTTAUSENDE FRAUEN allein in Deutschland, die in selbiger tätig sind... (und auch für einige prostituierte Männer und Trans natürlich, auch wenn die prozentual kaum ins Gewicht fallen, gibt es sie natürlich auch). Es ist eine (vermeintliche) NOTLÖSUNG, die aber in den seltensten Fällen wirklich eine „Lösung“ für irgendwas ist, sondern für ganz viele Prostituierte zu einer sehr bösen Falle wird... der Einstieg oft schnell und einfach. Der Exit oft zugenagelt und zubetoniert, kaum zu druchdringen. Der Zustand „Prostitution“ oft die Hölle...

Jeder, der irgendwie mit uns zu tun hat, tut dies nur, um uns so weit wie möglich auszubeuten. Gleich, ob es die Betreiber oder Vermieter sind, die Anzeigenagenturen, das Finanzamt... (eigentlich müßten unsere Fot*en vergoldet sein!).

(Die Freier sowieso. Nicht alle, aber die mit Abstand allermeisten. In jedem Fall die Billigheimer, die ohne Gummi-Ficker (respektive die, die sämtliche Sexualpraktiken ohne Gummi wollen) und die sogenannten „Girlfriend Sex“-Liebeskasper (das sind die, die die Alte daheim nicht (mehr) ranläßt und/oder die privat keine Freundin abbekommen, die ihnen den gewünschten Sex bietet...bei denen kommt mir genauso die Kotze hoch) Aber um die Freier geht’s jetzt mal nicht...).

Spontan fallen mir, während ich das gerad' schreibe, zwei Sprüche ein, die ich in den letzten Tagen gehört habe, von einem Vermieter und von einer Mitarbeiterin beim Finanzamt, die mich in kurzer Zeit in der letzten Wohnung gleich zwei Mal aufgesucht hatte...

Hatte eine Terminwohnung reservieren lassen, und der Vermieter wollte sich offenbar auf diese Weise noch mal versichern, dass ich auch wirklich anreise. Der Spruch, der dies untermauern sollte, war jedoch etwas unglücklich gewählt... O.o (zeigt aber die Realität auf). Der meinte nämlich, dass die Terminwohnung (auch 450 EUR pro Woche, dieser Mietpreis ist quasi Mindeststandardpreis allerorts) „derzeit sein einziges Einkommen sei...“

Weiß man Bescheid, oder? Auf gut Deutsch gesagt, halten wir mit unseren Fot*zen ganze Familien am Fressen, die nicht unsere eigenen sind, durch die horrenden Unkosten, die wir aufbringen müssen, um überhaupt mal erst die Beine breit machen zu dürfen, bevor wir selbst etwas für uns verdienen können durch die Prostitution...!

Nun gut, aber ich muß dabei sagen, ich habe schon von diesem Vermieter gemietet, und der ist noch einer von den „netten“ und „guten“... die zumindest vernünftige, gute Wohnungen zu diesem Wochenmietpreis vermieten. Man kann sich in seinen Wohnungen zumindest wohlfühlen, sie sind sauber und er hat auch zumindest ein kleines bischen was investiert, es sind keine Bruchbuden und es fehlt dort an nichts.

Wiederum sollte man das eigentlich auch für so viel Geld erwarten dürfen, denn wenn man einen Monat lang durcharbeitet, zahlt man allein 1800 Euro Miete, und dafür kann man ja schon ne kleine Villa auf den Balearen mieten...

Dennoch macht so ein Spruch natürlich nachdenklich... vor allem, weil er die Realität auf den Punkt bringt. Wir Nutten sind die Melkkühe für alle. Für alle, die keinen Bock haben, ihren Körper selbst hinzuhalten und sich das reinzuziehen, was wir uns in der Prostitution täglich geben müssen...

Dann hatte ich mich mit der Mitarbeiterin vom Finanzamt unterhalten, die wirklich äußerst unangenehm war. Die schlug in kurzer Zeit gleich zwei Mal bei mir auf. Und nervte wirklich... unangenehmer Tonfall, tendenziell pampig, obwohl ich auch zu den FA-Leuten immer freundlich bin und sämtliche Unterlagen habe, die die sehen möchten. Diese blöde Kuh (t'schuldigung an alle vierbeinigen Kühe, das sind wundervolle, intelligente, empathische Tiere, die ich wirklich sehr mag!) versuchte um's Verrecken Bargeld aus mir rauszupressen! Auf eine wirklich impertinente Weise... hat sie aber nicht von mir bekommen! Hatte ich ja auch wirklich nicht. Das war in der Wohnung, aus der ich sogar mit Mietschulden raus bin... sicherlich nicht, weil ich so viel Geld verdient habe LOL... O.o :-/

Dieses blöde Weib drohte mir dann sogar noch damit, dass sie jede Woche kommen würde... es gibt Terminwohnungen, da kommt das Finanzamt obligat wöchentlich, meist sogar immer am selben Wochentag. Die drehen wöchentlich immer die selbe Runde durch die Hostessenwohnungen, weil da eigentlich wöchentlich wechselnde Frauen drin sind. Aber an dieser Terminadresse nicht, und diese Ansage war eindeutig als Drohung gemeint, mir das Leben zur Hölle machen zu wollen durch regelmäßige staatliche Repressalien! (das finde ich unfaßbar, vielleicht täte diese blöde Sa* mal besser dran, nach Schwarzarbeitern, in welchem Ressort auch immer, zu suchen!).

Habe der Dame, die wohl mit ihrem Azubi auf der Matte stand, bzw. in meiner Wohnung, dann auch freundlich mal ein paar Takte gesagt, wie so die Realität in der Prostitution ausschaut heutzutage, und dass die Nutten schon lange keine goldenen Kühe mehr sind, die täglich hunderte Euronen verdienen. Und dass das Geld, das wir verdienen, wirklich kein leicht verdientes ist und wir sehr, sehr viel und vor allem sehr lange dafür arbeiten müssen, und das in der Regel unter widrigsten Umständen und größten persönlichen Entbehrungen, die bei Weitem nicht mit denen einer soliden Arbeit zu vergleichen sind... und selbst dabei oftmals nur mit ach und krach die Unkosten reinbekommen und mit Glück ein paar „Pißmark“ reinkommen (Pißmark = im Hurenjargon die paar Euronen, die einen täglich irgendwie am Leben halten, damit man nicht hungern muss...).

Denn das ist ja nun mal die Wahrheit. Nicht meine Wahrheit, sondern die Wahrheit, die die mit großem Abstand allermeisten Prostituierten betrifft.

Man bedenke, wer die „meisten Prostituierten“ in Deutschland sind, wo und unter welchen Umständen sie arbeiten... (das sind NICHT die max. 1% (pseudo) „freiwilligen“ Huren, ProstitutionsbefürworterInnen, die anschaffen total toll und supi und „hach so geil und selbstbestimmt“ finden und die total drauf stehen sich auf widerlichste Weise von wildfremden Typen rannehmen zu lassen (das meine Lieben, ist DIE REALITÄT oder glaubt ernsthaft noch jemand, das sind alles einsame Männer, die daheim von der Ehefrau oder Freundin nicht genügend liebgehabt werden und die eigentlich bloß bischen reden wollen und etwas Zärtlichkeit brauchen? Hahahaha... :D), und unter die sich per se etliche BetreiberInnen gemischt haben, die (auch) anschaffen lassen und die sowieso gut Lachen haben, diese paar Freaks sind eine absolut verschwindende Minderheit! Und über deren Geistes- bzw. psychischen Zustand kann man geteilter Meinung sein... meine persönliche Meinung zu diesen Personen kennt Ihr, aber das ist eben meine rein persönliche Meinung).

Klar, habe ich das nicht ausschweifend geäußert, nur in kurzer knapper Zusammenfassung, ohne ins Detail zu gehen und auf mich selbst bezogen, zumal ich die Dame :) ja auch schnell wieder loswerden wollte...

Am Ende stand sie da, und faßte zusammen, klang überaus ironisch und herablassend aus ihrem Munde, und es machte deutlich, dass sie offenbar der Auffassung war, dass Nutten 'nen total „lockeren, spaßigen“ „Job“ haben und nen Arsch voll Kohle gechillt neben dem Glotzen von Unterschichten-TV-Serien und dem Nägellackieren verdienen,:

Dann sind Sie also der Meinung, dass das der allerschlimmste Job ist, den man machen kann!?“

Dass die Dame bei dieser Äußerung nicht noch hämisch gelacht hat, war wirklich alles. Das kam richtig impertinent rüber und ich wäre der Fut am liebsten mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen... man hat vollkommen gemerkt, wie weltfremd diese Frau ist und dass sie absolut keine Ahnung von dem Metier hat, in dem sie sich, bewegt... dass sie absolut keinen Schimmer, nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie es in der Prostitution wirklich aussieht. Denn sonst hätte sie einen dermaßen provokanten, billigen Spruch niemals gebracht.

Dass sie nicht noch gefragt hat, weshalb ich diesen „Job“ denn überhaupt mache, wenn er so furchtbar ist, war gerad noch alles, ehrlich...hätte kotzen können.

Naja, aber eigentlich wollte ich Euch von etwas ganz anderem berichten, nämlich von diesem Loch, in dem ich hier gelandet bin... das war mein eigentliches Thema. Mit welcher schamlosen Gier sich allerorts an uns, unseren Portemonnaies, unserer hart erfi**ten Kohle bedient wird. Aber da paßt das, was ich vorher (wieder mal etwas ausschweifend :) ) geschrieben habe, eben auch dazu... UND den Blogpost zu dieser Kaschemme habe ich indes ja auch bereits gepostet;)

Andrea

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