Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Samstag, 23. Januar 2016

Standortwechsel von Frankfurt nach Ludwigshafen...

Zum Thema "Standortwechsel, wenn man nichts verdient..." möchte ich gleich noch mal meine Memory-Kiste :-) öffnen, denn da fällt mir ein sehr gutes Beispiel aus meiner Huren-Vita ein...


Anfang/Mitte der neunziger Jahre machte ich meine ersten selbständigen "Gehversuche" im Prostituiertengewerbe in Frankfurt am Main.

Eine zeitlang hatte ich vorher schon in der Region gearbeitet, und ich wollte einfach ein bischen mehr erleben, mehr von Frankfurt sehen und wissen, in verschiedenen Läden arbeiten ...

Ich wohnte eigentlich noch im Rheinland bei Freunden (solide Freunde), und fuhr oder flog nach Rhein-Main zum Arbeiten... ins "Milieu". Fand ich irgendwie cool, für ein rheinländisches Land- Kleinstadt-Ei wie mich, hatte Mainhattan schon regelrecht etwas Mondänes ;-)

Kam also mal wieder mit meinem Gepäck und wenig Geld im Koffer in Frankfurt an, und suchte eine neue Arbeitswohnung... gelandet bin ich bei "Gerti", in einer kleinen Wohnung im Nordend. Ich fand die Adresse durch eine Zeitungsannonce, glaube, in der "Heim und Welt"...

Naja, bei Gerti lief aber irgendwie nichts... also wollte ich weiterziehen.

Von Gerti's Wohnung aus telefonierte ich rum, nach einer Alternative in Frankfurt. Mit Handy's war damals noch nix :-) erst einige Zeit später kamen diese "Riesenknochen", ich glaube von Nokia raus, die an ein Funkgerät für den Busch in Downunder erinnerten lol ... also telefonierte ich von Gerti's Festnetztelefon aus. Und wollte natürlich auch für meine Gesprächsgebühren bezahlen, ist klar.

Ich hatte dann einige Telefonate geführt und auch einen Laden in Niederrad, mit Übernachtungsmöglichkeit, gefunden, zu dem ich fahren wollte. Bloß gab es ein "kleines Problem"... Gerti verlangte keine normale Telefongebühr von mir, sondern eine horrende Gebühr, zig Mal mehr als telefonieren eigentlich kostete! So viel Geld hatte ich aber nicht mehr zur Verfügung... und somit konfizierte sie kurzum mein Gepäck!!! 

Ich durfte zwar die Wohnung verlassen, mußte aber mein Gepäck bei ihr lassen, bis ich die Telefkonkosten bezahlt hatte... 

Blöde Situation...! Ich stopfte meine wichtigsten Sachen in meine Handtasche, und machte mich auf nach Niederrad...


In Niederrad kam ich in eine traumhafte Penthouse-Wohnung, direkt am Main gelegen, ganz oben in einem der Hochhäuser... (logo, Penthouse eben ;-) ).

Der Lift fuhr bis in die Wohnung, und öffnete sich im großen offenen Empfangsraum mit marmorierten Böden... Schicke Wohnung!^^

Dort arbeiteten zwei weitere deutsche Mädels, beide sehr nett, und die verdienten dort auch recht gut. Die Wohnung war wohl neu. Ich konnte dort bleiben und arbeiten, und auch übernachten.

Ich weiß gar nicht, wie es letztendlich dazu kam, dass ich erzählte, dass ich mein Gepäck in der Wohnung einer anderen Betreiberin hatte, die meine Sachen nicht mehr rausrücken wollte, weil ich dort Telefonschulden hatte... kann sein, weil ich keine richtigen Klamotten und keine Heels dabei hatte zum Arbeiten... ja, so war es glaube ich... jedenfalls fanden meine Kolleginnen das auch ziemlich krass, und sie wollten mir helfen.

Eine der beiden, ein rassiger Topschuß mit langen roten Haaren, Typ "Playmate", die ihren alten Mercedes auch mit Hiiiiigh Heels :-) fuhr, sprach daraufhin mit dem Wohnungsbetreiber, den ich bis dahin noch nicht kannte. Er war sehr bekannt in Frankfurt, aber ich kannte ihn eben noch nicht.

Übrigens war die alte Gerti in Frankfurt auch populär... aber auch sie kannte ich nicht, sonst hätte ich mich ihrer Wohnung vermutlich von vornerein fern gehalten.

Sie war eine Altludin, die früher selbst gearbeitet hatte, und die es zu Zeiten zum Ende der Nitribitt-Ära hin, in Frankfurt zu monetärem Huren-Ruhm gebracht und sich wohl auch sonst einen Namen im Milieu gemacht hatte... Sie erinnerte mich irgendwie ein bischen an Domenica von der Herbertsstraße, allerdings war sie inzwischen wohl lesbisch oder zumindest bi, lebte mit einer Frau zusammen, und sie hatte ihre Erfahrungen gemacht und es war wohl nicht gut Kirschenessen mit ihr... (okay, nachher ist man immer klüger :D ).


Jedenfalls kannte der Wohnungsbetreiber der Niederräder Penthouse-Wohnung Gerti schon seit ewigen Zeiten... mein Glück :-) ein Anruf von Alois bei Gerti und die Sache war geklärt.

Er fuhr mit mir zu ihrer Wohnung, löste mein Gepäck aus (ich glaube, 30 Mark oder so mußte ich zahlen, viel mehr konnte es nicht gewesen sein), wir packten meinen Plunder ein und Alois nahm mich wieder mit.
  
Ich machte wirklich drei Kreuze...

Von da an arbeitete ich bei Alois, oder besser für Alois, auf Prozentbasis, in seinen Wohnungen. Wenige Tage später kam ich dann in einer seiner anderen Wohnungen im Nordend, in einem Hochhaus in der Friedberger Landstraße unter, und fühlte mich in der Wohnung wirklich wohl. Ich blieb dort auch lange und verdiente auch über längere Zeit recht gut und war zufrieden.

Irgendwann änderte sich dies jedoch, als die Ehegattin des Wohnungsbetreibers auch dort arbeitete, und einen auf "Chefin" machte, wo ich vorher selbständig und in Ruhe arbeiten und Geld verdienen konnte...

Sie war eigentlich eine nette Person, aber leider als vormalige Barfrau dem Suff ziemlich zugetan und so gut wie jeden Abend besoffen...

Mit ihrem Einzug in die Wohnung, in der ich arbeitete, ging allmählich alles den Bach runter...

Einen Feierabend gab es nicht mehr, sie veranstaltete mit "ihren Mädels" regelrechte Alkohol-Exzesse, die darin ausuferten, dass sie mehrfach nachts im Suff aus's Sofa pißte, weil sie volltrunken offensichtlich glaubte, sie sei auf Toilette, usw. also, absolut gruslig!

Es kamen dann auch immer weniger Gäste, am Ende war kaum noch was zu verdienen und die Arbeitsatmosphäre wurde immer unangenehmer. Ich verabscheue es wirklich, mit Suff- oder Drogenfrauen zu arbeiten!!! Überhaupt arbeite ich inzwischen sowieso am liebsten allein.


Ich lernte dann dort Gerlinde kennen, eigentlich Trambahnfahrerin, die alleinerziehend und chronisch pleite war, und in der Wohnung versuchte, etwas nebenher zu verdienen...

Wir freundeten uns im Laufe der Jahre eng an...

Gerlinde kannte den Wohnungsbetreiber auch schon lange, da er ein Freund ihres verstorbenen Mannes war. Naja, so landete sie irgendwie auch in dieser Wohnung.

Geschäfte wurden situationsbedingt immer mieser, und wir hatten beide keinen Bock mehr und wollten dort raus... 

Irgendwann kamen wirklich keine Gäste mehr dort hin und die Wohnung war quasi verrufen... an manchen Tagen saßen Gerlinde und ich da und teilten uns unsere letzten Kippen, während wir tumb Däumchen drehten und es einfach tot war...

Wenn ein Laden durch Alk- oder Drogenfrauen einmal versaut ist, bekommt man den kaum mehr gerettet. Oft läuft solch eine Wohnung dann auch Jahre später und nach zigfachem BetreiberInnenwechsel einfach nicht mehr, wenn sie ihren Ruf weg hat. Ist einfach so.


Naja, nachdem es dann für uns überhaupt keinen Blumentopf mehr zu gewinnen gab in der Friedberger Landstraße und wir fast NUR NOCH ohne Geld da saßen, und Alois auch zunehmends mieser gelaunt und teilweise richtig aggro war, was sich erst nur gegen seine Ehegattin richtete, später aber auch gegen uns andere Frauen, wenn wir versuchten, uns vor seine Uschi zu stellen, weil wir wirklich Angst hatten, der vermöbelt die gleich.... habe ich die Reißleine gezogen.

Als Gerlinde sich eines Tages beinahe ein paar von Alois eingefangen hätte, glaube, sie hatte ihm in irgendwas widersprochen,  es ging um eine Banalität, hatte sie auch genug, und hat dort aufgehört.


Ich hatte dann eine kleine Wohnung in Ludwigshafen in der Stadt gemietet, eine normale Wohnung, keine Hostessenwohnung. Hatte sie selbst eingerichtet und meine Gäste dort empfangen.

Und siehe da, wo ich einen Tag vorher noch in Frankfurt total stiergessen hatte, hatte ich dort in meiner eigenen Wohnung vom ersten Tag an richtig viel Geld verdient, und machte am Tag 7,8, 10 oder 12 Gäste! Selbst an schlechten Tagen kamen immernoch drei oder vier Gäste... 

Ich verdiente da richtig gut und legte mir auch ein Postsparbuch an, auf das ich ziemlich viel Geld einzahlen konnte.

(Das habe ich sogar noch irgendwo :-) auch wenn natürlich schon seit Jahren kein Geld mehr drauf ist...)

Ab und zu besuchte mich Gerlinde. Meist vertrat sie mich in der Wohnung, wenn ich mal für ein, zwei Tage raus wollte und eine kleine Pause machte. Wir waren ja nicht nur Kolleginnen, sondern inzwischen richtige Freundinnen, und ich lies sie in meiner Wohnung arbeiten ohne Geld von ihr zu verlangen. Sie hatte überhaupt keine Abgaben, und konnte ihr verdientes Geld zu 100% für sich selbst behalten.

Und auch Gerlinde verdiente sich in meiner Wohnung in der Berlinerstraße dumm und dämlich...

Wir hatten also lediglich unseren Standort verändert, und dadurch super verdient... 

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