Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Mittwoch, 22. März 2017

Fortsetzung vom letzten Termin...

So, meine Lieben... hier noch ein Kurzbericht, wie es mir in der letzten Terminwohnung ergangen ist, in der ich ja wirklich große Sorge hatte, hinauskomplimentiert zu werden und mit Sack und Pack und Hunden auf der Straße zu landen, weil es total stier war und ich in Ermangelung des nötigen "Kleingeldes" und ohne Auto keinen Plan B hatte...

In dieser Wohnung habe ich eigentlich erstmalig wirklich die Angst verspürt, was ist, wenn ich die Miete (450 Euro pro Woche) nicht aufbringen kann... 

Das Vermieterpaar war zwar immer nett und freundlich, da gibt es nichts zu beanstanden, aber es war dennoch das Faktum ständig gegenwärtig, dass man aus der Wohnung raus muß, wenn man die Miete nicht zeitnah zahlen kann...

Ich hatte ja bereits Protest mit zwei Kolleginnen erlebt, den es an dieser Adresse mit den Vermietern gab, und die dann dementsprechend abgereist sind. Ob sie abreisen wollten oder abreisen mußten, weiß ich nicht und kann und möchte deshalb auch nichts dazu sagen. Von den Vermietern selbst weiß ich jedoch, dass sie nach einem einzigen Tag zwei Freundinnen vor die Tür gesetzt haben, die ohne Geld ankamen und deshalb Tagesmiete statt Wochenmiete zahlen wollten, dies jedoch nach dem einen Tag nicht konnten, weil sie trotz Annonce eben auch kein Geld verdient haben...

Aber auch hier möchte ich mich nicht weiter aus dem Fenster lehnen, denn was wirklich war, weiß ich nicht, mit den Kolleginnen hatte ich keinerlei Kontakt. Hatte nur gesehen, dass sie eine Annonce hatten und am nächsten Tag dann schon nicht mehr... worauf hin ich mal nebenbei nachgefragt hatte, wer denn mit mir noch alles im Haus ist, da ich ja teilweise nur noch mit einer Kollegin oder einer Trans allein in dem großen Haus war... und daraufhin erzählten sie mir eben, dass sie die Frauen rausgeworfen hätten, weil sie keine Miete gezahlt hatten. Die Vermieter-Version war, dass sie angeblich Gäste gehabt hätten an dem Tag, aber keine Miete zahlen wollten, und die Vermieter sich verarscht gefühlt hätten...

Da ich jedoch selbst in diesem Haus saß und erlebt habe, wie scheiß stier es trotz (meiner beiden) Annoncen war und dass es auch überhaupt keine Läufer in dem Haus gab, glaube ich ehrlich gesagt weit mehr der Version meiner Kolleginnen... vielleicht hatten sie tatsächlich einen Gast oder vielleicht zwei, wer weiß, wenn überhaupt, können es mehr Gäste nicht gewesen sein, und brauchten das Geld vielleicht zum Essen kaufen oder um sich ein Zugticket leisten zu können, um von diesem Ort wieder wegzukommen... nobody knows... aber das scheint mir wie gesagt WESENTLICH realistischer als die Vermieter-Version, dass sie Geld verdient hätten, aber keine Miete zahlen WOLLTEN, denn das macht mal so überhaupt keinen Sinn, zumal am ersten Tag in einer neuen Terminwohnung, in die man von weit her anreist!

Dass zwei nicht Miete zahlen könnende Kolleginnen rausgeworfen wurden, hat also in meiner Situation nicht gerade dazu beigetragen, dass ich mich beruhigt habe, wie Ihr Euch vorstellen könnt... es war jedenfalls eine ziemlich böse Zeit für mich, und im Ende nur ein sinnfreies Rumsitzen zwei Wochen lang, einen halben Monat vergeudete Lebenszeit für mich und die Hunde, letztendlich nur um die Situation auszusitzen, und dort wieder fort zu können, wenn der Termin rum ist...

Es war wirklich ausschließlich NUR ein Beine breitmachen, um in der Wohnung geduldet zu werden und nicht rauszufliegen und mit Hunden und Gepäck im Winter auf der Straße zu stehen... ob sich jemand vorstellen kann, der noch nicht in einer solchen Situation war, wie man sich psychisch, seelisch und mental fühlt, mit der Angst im Nacken, am nächsten Tag vielleicht mit seinen Plörren ohne Plan B im Schnee zu stehen, weiß ich nicht, aber mal stark beschönigend gesagt, schön war das nicht...


Letztendlich habe ich mich in der Wohnung irgendwie durchgeschlagen. Vermieter kamen die gesamte Zeit über maximal im Zwei-Tage-Rhytmus lol... sobald ich gerad' die Beine wieder geschlossen hatte, nachdem ich sie für irgend 'nen Typen breit gemacht hatte, hat Vermieter schon geklingelt und mir die Kohle gleich weggenommen... es war die gesamten zwei Wochen über stier, um so belastender waren die ganzen Pisser, die mich verarscht und versetzt haben, denn die blieben natürlich nicht aus. Diese Spacken gibt es leider immer und überall, und auch wenn die normalen Gäste nicht beikommen, ruhen diese Idioten nie... und natürlich muß man auch mit denen telefonieren, wenn man sie nicht beizeiten als Idioten ausmacht und dementsprechend im Handy abspeichert, so dass man gar nicht mehr ans Telefon geht, wenn man weiß, es sind eh nur Versetzer... (aber das weiß man ja oft in der Kürze der Zeit auf einem Termin nicht, also macht man sich mit so was noch zusätzlich die Nerven kaputt).

Ich habe die gesamte Zeit nur als total stieren HORROR empfunden, und der war er auch... 

Ich habe mich innerlich eigentlich die ganze Zeit über dort nur darauf focussiert, dort wegzukommen, und habe unserer Abreise wirklich entgegengefiebert...

Mindestens die Hälfte meiner Einnahmen habe ich durch Quickies auf ein kostenloses Anzeigenportal reinbekommen. Ohne diese Quickies hätte ich meine Miete nicht zahlen können. Aber auch Kleinvieh macht eben Mist, und wichtig war nur, DASS GELD REINKOMMT...

Dementsprechend habe ich dann echt den Abriss bekommen, als die Vermieterin meinte, sich als CHEFIN aufspielen und MEINE PREISE bestimmen zu müssen!!! Absolutes NO GO. Vermieter sind Vermieter. Die vermieten Wohnungen und bekommen ihre MIETE dafür. Natürlich hat die Mieterin dafür Sorge zu tragen, dass sie die Wohnung wieder im selben Zustand verläßt, in dem sie sie vorgefunden hat, aber alles andere geht Vermieter nichts an...

Was die Frau in der Wohnung macht, welchen Service sie anbietet oder auch nicht, welche Preise sie dafür nimmt, ist selbstredend allein ihre Sache! Wenn's anders läuft, und jemand einem Service und Preise vorschreiben will in diesem Job, ist es KEIN Vermieter mehr, sondern ein Zuhälter! (gleich ob männlich oder weiblich). Und das geht so was von gar nicht...!! Dafür MIETET keine Hure eine Wohnung, um sich vorschreiben zu lassen, was sie mit ihrem Körper zu tun hat... andere Frauen bieten AO-Service an, arbeiten ohne Gummi, sind tabulos, manche nehmen viel Geld (wenn sie es bekommen), andere wenig... die eine mag Stundengäste, ich persönlich mag am liebsten schnelle Nummern oder maximal halbe Stunde... jede ist anders. Um so zu arbeiten, wie man arbeiten MÖCHTE, mietet man sich eine Wohnung! Sonst könnte man sich auch in eine Wohnung mit "Chef" oder "Chefin" hocken, die Vorgaben Preis, Service, Zeit, etc. machen...

Jedenfalls meinte die "Vermieterin", die über meinen Service und meine Preise auf meiner Webseite gestoßen war, mir die Quickies untersagen zu können... wirklich Unverfrorenheit!!! (zumal sie ohne Kondom-Service und Girlfriend6 mit Sicherheit nicht "untersagt" hat!!). Die Wochenmiete wollte sie aber natürlich trotzdem von mir haben! Geht echt nicht... 

Das hätte mich beinahe noch zusätzlich in die Bedrouille gebracht, weil ich gezwungen war, meine Homepage aus meiner Annonce rauszunehmen, respektive den Quickie-Service...  böse Falle! Denn natürlich konnte ich der betreibenden Dame in dieser Situation, mit einem Bein auf der Straße, wenn man so will, keine klare Ansage machen... ich war ja total in der Bittsteller-Situation und von deren Wohlwollen abhängig! Unter normalen Umständen hätte ich ihr NATÜRLICH klar und deutlich gesagt, dass sie das einen SCHEIß angeht, was ICH innerhalb der Wohnung mit meinen Gästen mache und für welches Geld (und wenn sie auf bestimmte Sachen besteht in ihren Wohnungen MUSS sie das klar und deutlich VORHER sagen, und zwar VOR der Anmietung!)... bzw. hätte mich anderenfalls ins Auto gesetzt und wäre gleich wieder abgereist. Aber diese Optionen schieden leider für mich aus, und so konnte ich meine Quickies nur noch stekum anbieten... immer bischen Bammel im Hinterkopf, dass die auch einen Gucker schicken könnten, der die Preise abcheckt... also, ein angenehmes, entspanntes, selbstbestimmtes Arbeiten ist weiß Gott anders!

Letztendlich hatte ich es dann in diesem stieren Bunker irgendwie geschafft, in der ersten Terminwoche einen Verdienst von 495 Euro zu erzielen... :O

450 Euro hat die Miete gekostet und 49 Euro die Wochenwerbung........ so viel dazu!

In der zweiten Woche habe ich mich dann verdienstmäßig um stolze 22 Euro  gesteigert lol und hatte einen Wochenverdienst von 517 Euro.

Da ich die Kohle, die reinkam, immer abgedrückt habe, konnte ich mich so mit ach und krach gerade eben so in der Terminwohnung halten... :-/

Hatte dann Glück, dass ich gerade zur Abreisezeit von diesem Termin die paar Penunsen auf's Konto überwiesen bekommen habe, die ich mir seit sieben Jahren noch stundenweise nebenher mit meiner PC-Arbeit verdiene, so konnte ich mir für einen Tag einen günstigen Leihwagen nehmen, Hunde und Gepäck reinpacken und die mehr als 400 Kilometer zur nächsten und aktuellen Terminadresse zurücklegen... letztendlich war da doch noch irgendwo das "Glück" mit mir, dass ich die Kosten gerade so eben reinbekommen habe... aber es ist natürlich trotzdem total vergeudete Lebenszeit, die einen kein Stück weiterbringt und keinen Schritt weiter raus aus der ganzen Scheiße.... da muß man sich wirklich was anderes überlegen, sonst kommt man einfach aus der Anschafferei nicht mehr raus.

Andrea

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen