Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Donnerstag, 4. August 2016

Erschöpfter Rückblick...

Hey Ihr Lieben,

könnte eigentlich mal wieder ein paar Zeilen bloggen...

Was soll ich berichten? Hier läuft's unrund und mir geht's zur Zeit nicht gut... Nun sind es noch drei Tage bis zum nächsten Termin. Dann haben wir hier drei Wochen hinter uns gebracht.

Und mir graut es schon jetzt wieder vor'm Packen, Gepäck schleppen, der nächsten Ochsentour in eine neue, unbekannte Gegend, eine neue Stadt, eine neue Terminwohnung... 

400 km haben wir vor uns bis zur nächsten Wohnung, andererseits gut, mal wieder eine ganz andere, für mich neue Region... anderes Bundesland. 

Mir graut es davor, am Sonntag wieder morgens um drei aufstehen zu müssen... wobei bei solchen Nächten eh nicht wirklich an "schlafen" zu denken ist, bestenfalls an chillen neben dem prophylaktisch gestellten Wecker bis zum Aufbruch... vier Uhr morgens mit den Hunden raus und dann losfahren... gegen 9 Uhr früh sollten wir in der nächsten Terminwohnung sein, schreibt der Vermieter per sms...

Mir graut es davor, wieder in ein neues Haus, eine neue Wohnung zu kommen, wo ich nicht weiß, welche Überraschungen uns diesmal erwarten... 

Ob ich in einem "Laufhaus" lande, wo Tür an Tür zig Kolleginnen werkeln und deshalb die Billigheimer-Seuchenvögelfreier und die Guckwichser ungebeten auch bei mir klingeln, wenn sie von Tür zu Tür wandern... ob die Wohnung verdreckt ist, das Klo verschissen ist (oder sogar die Kopfkissen, wie in der Siffbude!)... ob es eine Waschmaschine gibt, ob ich Wäsche trocknen kann, ob ich die Hunde separieren kann, ob der Arbeitsbereich okay ist, blablabla,... naja, das alles eben.

Ich mag eigentlich gar nicht mehr... und fühl' mich momentan total down und depressiv. Und total kraftlos... null Energie. Gestern hatte ich wirklich das Gefühl, die Depression kehrt zurück, in die ich nach dem Tod meines Mannes abgeglitten bin... so richtig mit allem drum und dran. Und die Eßstörung hat auch laut "Juchuu, da bin wieder!" gerufen...

Das Dilemma ist nur, dass ich mir gerad' keine Depression erlauben kann lol denn ansonsten werde ich unweigerlich mit meinen Hunden in der Gosse landen, wenn ich nichts mehr auf die Reihe bekomme...


Es kommt mir vor, als sei ich schon ewig unterwegs, viel länger als wir drei es wirklich sind, und als käme ich einfach nicht voran... wie in einem Hamsterrad...


Aber es hilft nix, alles jammern hilft nix, wir MÜSSEN weiter... bleiben können wir nirgendwo lange und wir haben keine Wohnung mehr, keinen Rückzugsort...

Und drei Wochen in ein und der selben Terminwohnung sind eh viel zu lang... irgendwie...

Auf einer Seite tut es zwar mal gut, 'nen Moment länger an einem Ort bleiben zu können und nicht ständig ein- und auspacken und reisen zu müssen mit Sack und Pack, dem ganzen Plunder, quasi unserem halben Hausrat, wenn man so will... nicht ständig sooo viel Zeugs schleppen müssen, Trepp auf, Trepp runter... nicht ständig so viel Zeit auf der Autobahn verbringen müssen, oftmals im Stau oder bei Stop'n Go, oder sich in einer neuen Stadt zurechtfinden müssen... naja, hab' in den letzten Wochen auch genau die Urlaubszeit erwischt, in der man auf der Autobahn unheimlich viele Wohnwagen sieht... vor allem aus den Niederlanden :-) ... nicht ständig den Kollega eine neue Wohnung und neue Umgebung zumuten müssen... weniger Überraschungen, wenn man neue Terminwohnungen bezieht... das ist der Vorteil, wenn man länger als eine Woche in einer Terminwohnung bleibt... man hält damit ein klein wenig Hektik fern, kann mal nen kleinen Moment etwas zur Ruhe kommen...

Andererseits sind es eben Terminwohnungen... und die leben irgendwie von ständiger Fluktuation der Frauen... und deshalb sind wahrscheinlich zwei Wochen am Stück das Äußerste, was man sich in einer Terminwohnung geben sollte...


Meine dritte Woche in dieser Wohnung ist TOTAL MIES und wird vermutlich die schlechteste Woche, die ich auf Termin hatte...(falls es nicht die letzten drei Tage jetzt noch unheimlich anzieht, wofür aber im Moment gerad' so gar nix spricht... nicht mal das Telefon...)...und ich bin i.wie echt mental am Arsch, so stark, dass ich das sogar körperlich spüre, echt nah am Wasser gebaut bin und richtige Tellerränder unter den Augen habe, obwohl ich eigentlich genug schlafe (wenn auch nicht supergut auf dem schmalen Sofa)...

Eigentlich hatte ich mich auf die Terminfahrerei gefreut, wißt Ihr ja... aber ich hätte nicht gedacht, dass mich das nach so verhältnismäßig wenigen Wochen so dermaßen schlaucht...

Liegt vermutlich vor allem auch daran, dass ich nun seit etlichen Wochen keinen einzigen freien Tag mehr hatte, keinen Tag in den "eigenen vier Wänden", um mal wieder ein bischen den Akku aufladen zu können, dass ich seit Wochen kein Privatleben mehr habe... weil ich jeden Tag Geld verdienen muß, den ich in einer dieser teuren Wohnungen sitze...


Sechs Termine in vier verschiedenen Bundesländern bin ich mit den Kollega jetzt in 2016 gefahren...  fünf davon, seitdem ich mein Umzugsgut in der Spedition eingelagert habe, und wir aus unserer Wohnung ausgezogen sind...


Nachdem die letzte Woche hier meine zweitbeste Terminwoche war, ist diese Woche in der selben Wohnung jetzt schlagartig ne richtige GAU-Woche...

Heute ist mein vierter Tag dieser Terminwoche, und ich habe noch nicht mal die Wochenmiete wieder raus. Das ist natürlich richtig böse...

Kann mir zwar den kommenden Termin in Vorkasse leisten, weil ich was sparen konnte, aber das ist ja nun echt nicht Sinn der Sache, meine mühsam ersparte Kohle wieder für nen Termin rauszuhauen!!!!

Ich meine, ich geb' mir diese ganze Scheiße hier ja nicht, um ALLE anderen mit meiner erfickten Kohle glücklich zu machen und ich gehe mit NULL aus dem ganzen Mist hier raus... O.o

Das Geld brauche ich für mein Auto (die Bremsbeläge muß ich noch erneuern lassen und Kfz Steuer ist auch fällig) und für unseren Umzug... und deshalb pißt mich das gerad' alles richtig an. Habe das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen... wollte in DIESER WOCHE meinen Schlüssel für unsere neue Wohnung abholen und in diesem Monat den kompletten Umzug machen und die Schulden bei meiner Kollegin zurückzahlen. DAS wollte ich mit meinem ersparten Geld machen... und nicht Hinz und Kunz damit füttern, damit alle davon profitieren können, dass ich die Beine breit mache...

Es ist echt frustrierend gerade...

Rational weiß ich, dass ich mich jetzt nicht hängenlassen darf... dass es weitergehen muß, dass es immer mal schlechte Tage geben kann... und dass sich auch in den kommenden drei Tagen hier noch was tun, und der nächste Termin gut werden kann blabla... das ist mir rational schon klar, aber das muß auch erst mal "innen drin" ankommen... von dort kommt ja die Energie... die Motivation... der Elan, weiterzumachen... wobei ich ja eh keine Wahl habe


Aber alles in allem weiß ich, dass ich das Richtige tue, auch wenn ich an einzelnen Tagen frustriert bin... wer ist das nicht... denn ich habe mir gestern meine persönlichen Aufzeichnungen der letzten Monate noch mal angeschaut... zu der Zeit, als wir noch ein Zuhause hatten... und da war ich auch nicht glücklicher als jetzt... 

Das einzige, was ich seit Monaten und noch länger wollte, war letztendlich genau das, was ich jetzt mache...

Seit gefühlter Ewigkeit hatte ich mir immer gewünscht, endlich aufbrechen zu können in ein neues Leben... raus aus der alten Wohnung. Sie war unglaublich laut, da haben echt viele Asi's gelebt, die furchtbar viel Lärm gemacht haben zu jeder Tageszeit... sechs Jahre lang wurde über mir gebohrt und gehämmert, und das hat mich so oft beinahe echt zum Wahnsinn gebracht... sechs Jahre lang habe ich neben einem Spielplatz gewohnt, auf dem nie Ruhe war, den gesamten Tag über nicht... sechs Jahre lang habe ich mich in der Wohnung nicht Zuhause gefühlt, weil sie für mich von Anfang an immer nur eine Übergangswohnung war... wäre mein Mann nicht unerwartet verstorben, wäre ich dort ja nach einigen Monaten wieder ausgezogen... so bin ich dort hängengeblieben. Sechs Jahre lang wollte ich immer nur dort raus... und habe ja letztendlich auch meine Traumwohnung gefunden, die auf uns drei wartet...

Wie oft hatte ich in meiner Wohnung trotz Annonce nur einen einzigen Gast in der Woche... notiere ja immer alles, weil ich am Jahresanfang immer eine Steuererklärung abgeben muß. Wenn ich auch letztenendes in den letzten Jahren immer unter dem Steuerfreibetrag geblieben bin. Und diese Aufzeichnungen sind mega frustrierend... an manchen Termintagen habe ich so viel verdient wie damals daheim in einem Monat...

Also, habe ich eine richtige Entscheidung getroffen, und tue gerade das Richtige... nur hätte ich eben nicht gedacht, dass sich doch alles so langsam und zäh bewegt... hatte ein bischen mehr Tempo, ein bischen mehr Geld erwartet... wobei meine Einnahmen unter'm Strich echt okay sind, das Dilemma sind eben die hohen Kosten... dass ich jede neue scheiß Woche, jeden neuen Sonntag immer wieder an die 500 Euro loswerde, um überhaupt in einer Wohnung arbeiten zu dürfen... das ist halt ein Arsch voll Geld auf den Monat gerechnet... und daran muß ich längerfristig etwas ändern, sobald ich meinen Umzug hinter mir und meine Restschulden zurückgezahlt habe...


Naja, aber will jetzt nicht weiter jammern, heute bei Feierabend und morgen oder Samstagabend kann schon alles wieder besser aussehen...


Eure Andrea

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