Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Freitag, 22. Januar 2016

Katastrophen-Termin in Nürnberg...

Habe mir einfach mal eine Stadt von meiner Städteliste rausgepickt und die "Memory-Kiste" geöffnet ;-)

Nürnberg. Inzwischen liegt es schon viele Jahre zurück. Ich habe noch nicht hier gewohnt. Mir ging es finanziell nicht so schlecht, aber ich wollte dennoch einen Termin in einer anderen Stadt fahren, um ein paar gute Teuros zu verdienen. So hatte es mich nach Nürnberg verschlagen...

Ich wollte auf Prozentbasis in einer fremden Hostessenwohnung mitarbeiten. Meist läuft es 50/50, manchmal auch 60/40. Also, man gibt 50 oder 40 Prozent von dem, was der Gast zahlt, ans "Haus" ab. Dafür muß man sich dann normalerweise nicht mehr um die Werbung kümmern, lediglich um seine Steuerabgabe, und hat das restliche Geld für sich.

Hatte die "Kollegin gesucht"-Annonce im Internet entdeckt und angerufen. Hat sich erst mal alles recht gut angehört am Telefon, und die Wohnungsinhaberin hatte förmlich gebittelt und gebettelt, dass ich anreise, da sie dringend Kolleginnen brauchte. Auf Miete wollte ich dort auf keinen Fall arbeiten, und rückversicherte mich, dass ich auf Prozente arbeiten kann, weil ich keine Fixkosten haben wollte.

Die "Chefin" hatte mir dafür grünes Licht gegeben, mir die Arbeit auf Prozentbasis zugesagt, und ich hatte mich dann auf den Weg gemacht und mich in den Zug gesetzt. Hatte damals kein Auto.

War gefühlt ewige Stunden mit dem Zug und mit zig Mal umsteigen mit Hund und XXL-Koffer unterwegs, und kam am späten Abend, beinahe nachts, in Nürnberg an. "Chefin" Mona hatte mich liebenswürdigerweise am Bahnhof mit dem Auto abgeholt.

Allerdings wurde mir schon etwas komisch, als wir uns dann in natura begegnet sind, denn wir standen mindestens 20 Minuten (!) vor'm Bahnhof, anstatt ins Auto einzusteigen und zu fahren, und die Frau wirkte unheimlich gestresst und angespannt, irgendwo total durch den Wind und redete ohne Punkt und Komma konfus auf mich ein... 

Ich hatte sie innerhalb von wenigen Minuten "gescannt" ;) und dachte nur auweia... und genauso kam es! 

Wir sind dann zu ihrer Wohnung in der Wilhelmstraße gefahren... als ich das Haus sah, war ich echt geschockt.

Der Eingang sah total asozial aus, mit zig handbemalten Papierschildchen an der Klingelanlage beklebt (waren noch andere Hostessenwohnungen in dem Haus)... man mußte sich durch einen engen Hausflur eine schmale, steile Treppe in den 2. Stock schleppen (mit Gepäck besonders toll). Das Haus war alles andere als einladend... 

Okay, dachte, schauste mal was noch kommt... aber die Wohnung selbst war auch eine Horror-Bude!

Man mußte erst mal einen "Holzsteg" (Holztreppchen) herab gehen, und stand dann in einem endlos langen, fensterlosen, total schmalen Gang, maximal 1 Meter breit, von dem gingen die "Zimmer" ab... 4 winzig kleine "Besenkammern", paßte kaum ein Bett rein, minimalst notdürftig ausgestattet, dass man auf gut Deutsch gesagt gerad' mal poppen konnte...

Küche und Bad genauso winzig klein; Horror, sich dort den ganzen Tag aufhalten zu müssen... 

Die gesamte Wohnung war mehr als spartanisch eingerichtet und vom Billigsten. 



Als ich dort angekommen war, änderte sich auch der Tonfall der Wohnungsinhaberin... und alles in allem, Haus, Wohnung, "Chefin" (die wollte sie wohl gerne sein) waren ehrlich so ziemlich das Grauslichste, was ich erlebt habe...

Die Wohnungsinhaberin arbeitete wohl auch schon sehr lange in diesem Metier, und die Frau hatte meines Erachtens einen totalen Puffschaden! 

Diese "Mona" war vollkommen verbittert und frustriert, absolut hektisch und durch den Wind, die Wohnung schien absolut nicht zu laufen (was mich auch nicht wunderte!). 

Sie beschimpfte Kolleginnen als "Kanakken", Thais waren für sie sowieso "alle link", alle Frauen die vorher bei ihr gearbeitet hatten, seien "das Letzte", die Termine die sie selbst gefahren war, seien das Letzte gewesen, die Gäste sowieso das Letzte (die Gäste, die nicht zu ihr kamen, sondern zu Mitbewerberinnen gingen ;-) )... etc. etc. 

Und vor allem was mich dann letztenendes total abgeturnt hatte, war, dass ich dort nicht mehr hätte auf Prozenten arbeiten können, wie es am Telefon vereinbart war (da hatte ich nämlich explizit nach gefragt, sonst wäre ich gar nicht angereist), sondern dass sie auf einmal nur noch auf Miete machen wollte und ich noch alles Mögliche hätte zu zahlen gehabt... 

Wenn es nach der gegangen wäre, hätte ich die Penunsen am besten schon auf den Tisch legen sollen, bevor ich die Wohnung überhaupt betreten hatte... klassische Zuhälterin in dem Gewerbe, obwohl sie selbst auch 'ne Hure war und angeschafft hat!


Fazit: "Mona" aus der Wilhelmstraße schien dringend Geld zu brauchen und versuchte es "egal wie" über die Frauen reinzubekommen und nicht über die Gäste!

Das war also ein Total-Flop und hätte ich nicht einen hundsmüden alten Hund bei mir gehabt, den die Reise mit der Bahn deutlich geschafft hatte, hätte ich sofort auf dem Absatz kehrt gemacht und hätte diese Wohnung gleich wieder verlassen, auch wenn es bereits Nacht war...

So hatte ich mich dort einige Stunden über Nacht aufgehalten bis zum frühen Morgen, damit mein Hund sich ein bischen ausruhen konnte, meinen Koffer gar nicht erst ausgepackt und der Wohnungsinhaberin mitgeteilt, dass ich zum einen mit den Konditionen nicht einverstanden bin, da es anders vereinbart war, und ich mich in diesem kleinen Kabuff auch nicht wohl fühle, und dort nicht bleiben möchte.

Hatte mir dann am nächsten Tag einen anderen Job in einer Privatwohnung in Nürnberg gesucht, in der ich dann auch mehrere Wochen gearbeitet hatte...


Am selben Abend erhielt ich dann noch eine äusserst primitive Sms von dieser "Mona", obwohl sich der Kontakt erledigt hatte, nachdem ich mich am frühen Morgen dort freundlich verabschiedet hatte.

Sie titulierte mich darin vollkommen unkonditioniert als "Miststück", und schlug mir vor, ich sollte mir "beim nächsten Mal eine Brücke oder ein Obdachlosenasyl suchen"...O_o

 Tja, so kann's gehen... 

Wäre das vorab in irgendeiner Weise für mich absehbar gewesen, wäre ich natürlich Zuhause geblieben, und hätte nicht hunderte Kilometer mit dem Zug zurückgelegt... und hätte ich ein Auto gehabt, das ich damals bei meiner Wohnlage aufgrund guter Infrastruktur und guter Verkehrsanbindung nicht brauchte, wäre ich am selben Abend heimgefahren. Heute würde ich niemals mehr Termine in anderen Städten ohne Auto fahren!  

Das eigene Auto vor der Tür ist 'ne Art "Rundum-sorglos-Versicherung", sag' ich mal so salopp...


Ja, das fällt mir spontan zu "Nürnberg" ein...

Eure Andrea

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