Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Donnerstag, 20. August 2015

Huren-Träume

Von Sabrina habe ich heute Nacht geträumt... bestimmt, weil ich zuvor über Jenny gebloggt hatte, und das quasi die selbe Ära war... ^^ einige Tage zuvor hatte ich auch von einer ehemaligen Kollegin geträumt, Lucy, die ich ebenfalls Anfang der neunziger Jahre in Eschborn kennengelernt hatte... in der letzten Zeit frage ich mich manchmal, was aus einigen Leuten geworden ist, die ich früher gekannt, und mit denen ich zusammengearbeitet habe... wäre manchmal ganz interessant zu wissen, was ca. 20 Jahre später aus ihnen geworden ist.. naja, aber so interessant, dass ich deshalb tatsächlich mal ein bischen recherchieren würde, ist es dann wiederum bei den meisten für mich doch nicht... ;-) ich weiß ja, dass viele von ihnen inzwischen solide sind und mit dem Job schon lange nichts mehr am Hute haben, und diejenigen möchte ich dann auch nicht unbedingt kontaktieren... glaube, wir hätten uns auch nicht mehr all zu viel zu sagen.

Lucy jedenfalls, die natürlich auch nicht wirklich Lucy hieß, mochte ich eigentlich nicht mal besonders... sie mich vermutlich auch nicht... wir kamen miteinander aus.Ich nehme an, sie hatte sich ihr Arbeitspseudonym nach der blonden, etwas drallen Lucy aus Dallas ausgesucht.Sie war nicht mollig, hatte aber weibliche Rundungen, eine mittelblonde Marilyn Monroe-Frisur und sie war immer unheimlich nett und fröhlich... zu nett und zu fröhlich! Und sie lachte viel... zu viel und zu falsch...

Genaugenommen war Lucy eine falsche Schlange hinter einer tendenziell schleimigen, überbrodelnd fröhlichen Fassade... so habe ich sie jedenfalls gesehen, und ich denke, ich lag da nicht so falsch.Sie konnte hinterrücks Messer wetzen, während sie dir ins Gesicht lachte.Sie war mitarbeitende Geschäftsführerin in einem Hostessenhaus und rechte Hand der eigentlichen Chefin, die aber schon lange nicht mehr arbeitete.Die hatte Jahre zuvor einen Freier geheiratet, der finanziell gut aufgestellt war, ist aus dem Job ausgestiegen und hatte mit ihm eine Familie gegründet.Selten, dass sie mal auf einen Kaffee in ihren Häusern vorbeischaute.Sie war auch die Chefin von dem Haus, in dem ich anfänglich in Eschborn arbeitete.Naja, Lucy... eigentlich gibt es gar nicht viel über sie zu sagen.Wir waren nicht befreundet, obwohl sie mich mal mit zu sich nach Hause nahm.Ich träumte eben nur vor wenigen Tagen auch von Lucy... sie war auch eine von denen, die sich ihren Zuhälter selbst ausgesucht, respektive sich ihren Luden selbstgemacht hatten...

Hatte den Typen ein paar Mal gesehen, als sie den mit in den Laden brachte, aber ich glaube, eigentlich hatte er mit dem Milieu nichts zu tun.War irgendwie ein Allerweltstyp in meinen Augen, und was sie optisch oder sonstwie an dem attraktiv fand, erschloß sich mir nicht.Naja, Lucy liebte den jedenfalls, und hatte ihn wohl auch erst zum Zuhälter gemacht... kenne etliche Frauen, die solide Männer, die eigentlich mit dem Milieu nichts zu tun hatten, zum Zuhälter gemacht haben.Sie erzählte mir mal die Story, als sie ihn kennengelernt hatte und ihm ihre Gefühle gestand, und er erwiderte, dass sie zusammenkommen könnten, sie aber dann für ihn aufkommen müsse.Naja, Lucy ließ sich darauf ein, und finanzierte den Typen daraufhin.Und sie wohnten dann auch zusammen. Ich denke, Lucy stand ganz schön unter Druck... der Typ war letztenendes nur mit ihr zusammen, weil sie die Kohle ranschaffte und ihn versorgte... und sie war deshalb offenbar auch bereit, ziemlich viel für das Geld zu tun, das sie von den Freiern bekam.Anfang der neunziger Jahre verloren wir uns aber dann aus den Augen.Das Letzte, was ich irgendwann über Umwege von ihr zu hören bekam, war, dass sie offenbar schwanger von dem Typen war, das Kind aber verloren hatte... so was wünscht man natürlich niemandem.Danach hörte ich nichts mehr von ihr... ich weiß nicht, ob sie auch noch anschafft oder lange solide ist, vielleicht doch noch ein Kind bekommen hat oder whatever.Oder ob sie überhaupt noch lebt...

Naja, ich träumte jedenfalls von Lucy, dass sie nach 20 Jahren in einem Haus auftauchte, in dem ich auch arbeitete... sie sah schlimm aus.War derb und unattraktiv geworden, das Leben hatte seine Spuren hinterlassen, sie sah schlecht aus, abgehalftert und einfach fertig.Und das war sie wohl auch.Sie mußte noch mal anschaffen, obwohl es sie ankotzte, bot den Freiern einen wirklich üblen Service, um überhaupt noch Geld zu verdienen; so gefragt wie früher war sie als über 50-Jährige lange nicht mehr, und sie hatte wohl eine schwere Zeit hinter sich... Ich erkannte sie jedenfalls, sie erkannte mich auch.Ich wollte auf sie zugehen und mit ihr sprechen... aber sie winkte schon von Weitem wortlos ab.Sie wollte nicht sprechen, auch nicht über früher.Sie war fertig und abgewrackt, wollte nur das Geld verdienen, ohne mit jemandem zu reden und ging dann wieder... okay, das war einfach nur ein Traum! 

Eine meiner liebsten Kolleginnen war Sami aus Mainz.Auch Sami hieß nicht wirklich Sami.Deshalb nenne ich auch ihren Namen.Ich nenne im Blog grundsätzlich keine richtigen Namen!!! So gut wie keine Hure arbeitet unter ihrem richtigen Namen.Ich auch nicht.In meinen Annoncen heiße ich natürlich nicht Andrea.

Auch Sami kam unlängst in meinen Träumen vor... aber nach Sami hatte ich vor einiger Zeit wirklich gesucht.Leider ging mein Handy kaputt, in dem ich ihre Telefonnummer abgespeichert hatte, so dass ich nicht mehr darauf zurückgreifen und sie nicht anrufen, und sie mich auch nicht mehr erreichen konnte.Da ich ihren richtigen Namen kannte, suchte ich im Internet nach ihr... 

Wir hatten bis vor einigen Jahren in meinem Hostessenhaus in Mainz zusammengearbeitet, und als ich das aufgab, hatten wir uns aus den Augen verloren.Aber wir mochten uns.Sie war eine der wirklich nettesten, loyalsten Kolleginnen, die ich jemals hatte.Und die einzige, die ich jemals habe mit Bundy gassi gehen lassen! Ihr seht, das heißt also etwas... ;-) 

Das Mädel hatte richtig was auf dem Kasten, auch mehrere Fremdsprachen fließend, sogar Japanisch konnte sie ein bischen :-) früher hatte sie als Flugbegleiterin gearbeitet, gemeinsam mit Mario Barth, dem Komödianten.Von dem erzählte sie manchmal, und dass er real genau so sei wie im Fernsehen :-) Sie war unheimlich humorvoll, belesen, kunst- und kulturinteressiert, und man sah sie, während wir im Aufenthaltsraum saßen und auf Kundschaft warteten, eigentlich immer mit einem Buch in der Hand...

Als ich das Haus aufgegeben habe und wir uns am letzten Tag verabschiedet hatten, war ich den Tränen nah, da ich Sami wirklich furchtbar gern mochte und wir eine gute Zeit miteinander hatten... es war eine lange Umarmung und ich mußte die Tränen zurückhalten... heute sehe ich es beinahe symbolhaft, denn es war ein Abschied für immer.

Ich hätte gerne mal wieder mit ihr einen Kaffee getrunken, bzw. einen Tee :-) Kaffee war nicht ihr Ding^^... und außerdem hatte ich noch ein geliehenes Buch von ihr, das ich ihr zurückgeben wollte.So versuchte ich also im Internet ihre Telefonnummer ausfindig zu machen.Wollte nicht einfach bei ihr Zuhause vor der Tür stehen... ich entdeckte dann eine Gedenkseite, bei der ihr Name stand, und hoffte noch irgendwie, dass sie auf diesen Seiten nur kondoliert hatte... fand dann aber traurigerweise raus, dass die Gedenkseite ihr selbst gewidmet war... Sami war einige Monate zuvor im Alter von gerade mal 44 Jahren verstorben...

Auch wenn wir eine zeitlang keinen Kontakt mehr hatten, traf mich diese Nachricht wie ein Keulenschlag... habe viel um sie geweint.Und auch heute, sie ist jetzt bald 3 Jahre tot, macht mich der Gedanke, dass sie nicht mehr hier unter uns weilt, sehr traurig... sie war so ein fröhlicher, optimistischer, lieber Mensch, eine von den Guten... Habe mich erkundigt, wo sie beerdigt wurde, und nehme mir schon länger vor, eines Tages mal an ihr Grab zu fahren, um "Tschüss" zu sagen... 

Das Buch halte ich nun in Ehren... es liegt jetzt auf der Kommode, die ein bischen wie ein kleiner "Altar" ausschaut, auf dem Bilder meiner eigenen verstorbenen Lieben mit einer Kerze stehen, die hier immer für alle vorausgegangenen Seelen brennt...




Im nächsten Blogpost erzähle ich Euch wieder was Erfreuliches :-) die Geschichte von Sabrina... (naja, oder mit etwas Glück auch, dass ich mal wieder was verdient habe, hahahaha... ;-) )

Eure Andrea

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