Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Sonntag, 22. Mai 2016

Gnadenlose BetreiberInnen - Part II

Im Winter vor die Tür gesetzt... da fällt mir noch so 'ne Situation ein, die ich erlebt habe, und die zeigt, wie gnadenlos geldgeil viele BetreiberInnen sind und wie sehr sie die Huren unter Druck setzen...

Wir schreiben das Jahr 2005 und ich habe mit meinem alten Hund in München gearbeitet...

Große Wohnung im Helene-Wessel-Bogen, in der Einzelzimmer mit eig. Klingel teuer vermietet wurden. Okay, München ist generell nicht gerade das preisgünstigste Pflaster, und die Gäste zahlen dort gut. Zumindest war das seinerzeit so. 200 EUR hat man für die Stunde problemlos auch als nicht-tabulose Frau bekommen. Preise begannen allgemein erst ab 80/100 EUR. Ich würde allerdings nicht mehr in München arbeiten, denn in dieser Stadt muß man sich offiziell bei der Polizei als Prostituierte anmelden, bevor man dort einen Job als Hure aufnimmt. Originellerweise ist diese polizeiliche Anmeldestelle gleich gegenüber vom Hauptbahnhof... also, so gesehen echt praktisch lol (und vermutlich kein Zufall). Bei der Anmeldung bekommt man dann gleich auch zig Zettel in die Hand gedrückt mit der Münchener Sperrgebietsverordnung und Gegenden und Straßen, in denen man nicht anschaffen darf.

Ich war gerade erst in München angekommen und hatte dort auch verdient, wurde mein Hund mit einem Mal ziemlich Grün um die Nase... und wollte nicht mehr essen und irgendwann auch nicht mehr trinken. Und er schwächelte mächtig. So suchte ich mit ihm die Polytierklinik auf, und das war quasi auch Rettung in letzter Minute, denn er hatte ein Magengeschwür, das geplatzt war. Er hatte sehr viel Blut verloren, und mußte dementsprechend erst mal auch für einige Tage in der Tierklinik bleiben, und hat letztendlich nur durch viel Glück, die kompetenten Tierärzte dort und Bluttransfusionen von Spenderhunden überlebt...

Nach einigen Tagen durfte ich ihn wieder aus der Tierklinik abholen, und die Rechnung, die ich bei Abholung bar bezahlen mußte, hat mich beinahe erschlagen... ich weiß nicht mehr genau, wie hoch sie war, ist ja schon lange her, aber es dürften irgendwas an die 2000 Euro gewesen sein, die ich dort lassen mußte. Also, richtig viel Geld. Dafür bekam ich einen lebenden Hund zurück, der sich berappelte und sich in Rekonvaleszens befand. Natürlich war es mir dieses Geld wert. Trotzdem war es viel Geld, und ich war dann auch erst mal pleite. Ich weiß noch genau, dass ich an diesem Tag, an dem ich den Hund aus der Klinik abgeholt hatte, nur noch 50 Euro im Portemonnaie hatte. Das war mein ganzes Geld, das ich noch dabei hatte... Ich hätte meine Tagesmiete bezahlen müssen, hatte aber an diesem Tag irgendwie noch nichts verdient und konnte es nicht mehr. Oder ich hatte verdient, aber das Geld ging für die Tierklinikrechnung mit drauf oder so. So genau weiß ich das gar nicht mehr.Jedenfalls hatte ich wirklich nur noch diesen Fuffi, sonst nichts...

Da ich dort schon ein paar Tage gearbeitet und immer meine Miete bezahlt hatte, ging ich davon aus, dass das -zumal angesichts der Situation- jetzt nicht ein so großes Problem ist, sondern ich die Miete dann am nächsten Tag nachzahlen darf...

Denkste... !! Die Chefin M., die selbst in der Wohnung mitgearbeitet hatte, bestand darauf, dass ich ihr meinen allerletzten Fuffi aushändige, den ich noch besaß... !!

Das wollte ich natürlich nicht. Und bat sie darum, die Miete am nächsten Tag bezahlen zu dürfen, wenn ich wieder etwas verdient habe... es war eh schon abends.

Sie hatte ja die Situation um meinen Hund auch mitbekommen und gab sich auch tierlieb und auch betroffen, hatte auch selbst einen Hund daheim. Hab' das später erst gerafft, dass die Fut sich nur bei mir und dem Hund^^ eingeschleimt hatte, damit ich mich "wohlfühle", bleibe und schön die hohe Zimmermiete täglich latze... denn sonst hätte sie mich mit einem Hund, der gerade erst aus der Tierklinik gekommen war, nicht vor die Tür gesetzt, abends und wieder mal im Winter! Ich war auch zu diesem Arbeitsplatz ziemlich weit angereist, paar hundert Kilometer, auch ohne Auto.

Ich weiß noch genau, was ich gerade machte, wo ich mich aufhielt... als die Bombe dann hochging. Ich saß im Aufenthaltsraum mit zwei weiteren Frauen, einer Halbumgebauten und dieser M., hatte gerad' mal 'nen Moment auf dem Sofa die Füße hochgelegt und wollte endlich mal nen Moment durchatmen nach dem ganzen Stress. Es war tagelang nicht abzusehen, ob ich meinen Hund lebend wiedersehen würde, während er in der Tierklinik bleiben mußte...

Es gab dann einen Trommelwirbel seitens "Chefin", sie nötigte mich dann, ihr meine letzten 50 Euro zu geben ODER ich könne SOFORT meine Sachen packen und gehen... !! O.o :O

Böse Situation! Keine der anderen Weiber bekam das Maul auf und zeigte sich mal loyal mit mir und meinem immernoch schwachen Hund... Wirklich KEINE sagte was! Hatten ALLE Schiß, wenn sie was Falsches sagen, dass sie dann auch gleich ihre Sachen packen dürfen und abends in München auf der Straße stehen... 

Ich wog kurz ab, und entschied mich dann, auch wenn die Situation wirklich krass war, mich NICHT von dieser dummen Fotze erpressen zu lassen!

Somit packte ich die Sachen von meinem Hund und mir, und GING...

Der Hammer war noch, dass ich gerade mit Hund und Gepäck unten im Hausflur angekommen war, und gerade das Haus verlassen wollte, als oben noch mal die Wohnungstür auf ging... raus kam die Halbumgebaute (Pimmel und gemachte Titten), lehnte sich über's Geländer und keifte mit ihrer schrateligen Männerstimme, die sie immer mega künstlich verstellte, damit sie sich wie eine Frau anhörte (was sie natürlich nicht tat!) runter, ich hätte ja mal tschüß sagen können... ! O.o  :D

Ey, hallo... !! Zum einen hatte ich mit diesem "Es" nie was zu tun, die war ganz neu, glaube seit ein oder zwei Tagen, und ich kannte sie wirklich nur vom "Vorbeigehen", wenn man so will. 

Und zum anderen, werde ich solchen (!) Leuten, die mich spätabends mit 'nem alten, noch geschwächten Hund in Rekonvaleszens raus ins Schneegestöber jagen, und GENAU WISSEN, dass ich bis zum Morgen des nächsten Tages (!) dort nicht wegkommen würde UND AUF DER STRASSE ÜBERNACHTEN MUSS (!) bzw. den Leutchen, die das STILLSCHWEIGEND zugelassen haben, als sei es "das Normalste von der Welt", sicherlich nicht noch Tschüß sagen wie beim gediegenen Abschied nach 'nem Familienfest!

Glaube, der/dem Alten hatte man echt das Gehirn bei der OP entnommen und es als Füllmaterial in die gemachten Titti's gestopft...!!!

Naja, somit stand ich wieder mal mit Sack und Pack und Hund im Schneegestöber auf der Straße... O.o Super geil so was... O.o Zug fuhr um diese Zeit nicht mehr in heimische Gefilde und der letzte Bus zum Bahnhof war auch schon weg. So wartete ich dann bis zum frühen Morgen an der Bushaltestelle, die zumindest halbwegs geschützt war durch ein Dach, auf den ersten Bus, und dann sind wir mit dem Zug nach Hause gefahren, der Hund, der Koffer und ich...

Wirklich, so ne Situation ist für mich echt schon verdammt übel!! Wie mag sie da für eine Ausländerin sein, die nicht mal den Fahrplan lesen kann und kein Zuhause in Deutschland hat... ???? 

Kein Wunder, dass sich die Frauen ALLES gefallen und ALLES mit sich machen lassen, damit sie ein Dach über'm Kopf haben und Geld verdienen, oder... ??!!!

Eure Andrea 

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